Comics kaufen heute und damals 🤔🥳
Wenn du heute ein neues Comic kaufen willst, hast du verschiedene Möglichkeiten. Du kannst in den nächsten Comicshop gehen, es dort raussuchen und gleich mitnehmen, oder bestellen, falls es nicht vorrätig ist. Oder du gehst in die nächste Buchhandlung. Die Chancen sind gross, dass es dort sogar in den Regalen steht, falls es sich nicht um ein Comicheft handelt.
Steinzeit für Comickäufer
Das war nicht immer so. Als ich ein Teenager war, hiess es Kioske abklappern. Damals waren die Angebote an den Kiosken – oder Zeitschriftenständen – vielfältig und unterschiedlich. Jeder Kioskbesitzer bestellte die Comics und Zeitschriften seiner Wahl, je nach Angebot und Nachfrage.
Für uns Kinder war das ein Abenteuer. Wenn ich ein bestimmtes Heft haben wollte, dann musste ich einen Kiosk finden, der diese Serie regelmässig bestellte. Hatte ich den richtigen Kiosk gefunden, dann sollte er vorzugsweise nicht allzu weit entfernt sein, weil ich ihn ja regelmässig heimsuchen musste.
Ich hatte Glück, dass der Kiosk, bei dem ich in Zürich ab 1971 meine Fix und Foxi und Primo kaufte, keine zwei Minuten von zuhause und auf dem direkten Schulweg lag. In jeder Hinsicht optimal, weil ich vor der Schule jeweils meine Hefte holen und nach Hause bringen konnte. Meist lagen sogar knappe zehn Minuten Lesezeit drin, bevor ich dann zur Schule musste.
Nicht alles und nicht überall
Derselbe Kiosk bediente mich ab 1974 mit meinen Williams Marvel Comics, allen voran Die Spinne. An anderen, etwas weiter entfernten Kiosken gab es dafür die ersten Comic Alben von Asterix und Lucky Luke. Bestimmte Serien, wie zum Beispiel Marvel Comics von Williams, waren nur schwer oder gar nicht aufzutreiben. Von den Fantastischen Vier war die Nummer 55 die allererste Nummer, die ich an einem Zürcher Kiosk sah, und diese auch nur am grossen Bahnhofskiosk des Zürcher Hauptbahnhofs.
Die Möglichkeiten waren aber da, man musste nur flexibel sein und längere Wege zu etwas weiter entfernten Zeitschriftenständen nicht scheuen. Comicshops? Die gab es damals noch nicht. Der einzige Comicshop in Zürich, der bereits in den Siebzigern existierte, war der Klamauk, doch der hatte seinen Fokus auf Underground Comics und spezielleren, ausgefalleneren Sachen. Mein superheldenlastiges Ich wurde dort in dieser Hinsicht leider nicht fündig.
Die Comicshops und das Internet machen es heute Lesern und Sammlern leicht, an ihre Comics zu kommen. Die Kioske dagegen sind zu gleichgemachtem Einheitsbrei degeneriert, wo es keinen Spass mehr macht, nach Comics zu suchen.
Habt Ihr gewusst, dass ich meine allerersten amerikanischen Marvel Comics an einem Zeitschriftenstand im Zürcher Hauptbahnhof gekauft hatte?
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2 Responses
Jawohl, voll auf den punkt gebracht! Für guten lesestoff, werden keine mühen und anstrengungen gescheut. Auch in den 80er kein zuckerschlecken, aber wohl doch schon einiges bequemer!🙊🙉🙈
… und doch vermisse ich die guten alten Zeiten des Vielfalts an den Zeitschriftenständen!