Comics sammeln in den Siebzigern 😮😏

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Comics sammeln in den Siebzigern 😮😏

Comics sammeln in den Siebzigern

Wie war das damals eigentlich, im dunklen Zeitalter vor der Entstehung des Internets? Kam man damals problemlos an alte Comics heran? Wie schloss man Lücken in seiner Sammlung? Hatte man überhaupt eine Chance, jemals seine Serien zu vervollständigen? Die Antwort ist relativ simpel: Auch ohne Internet lief alles reibungslos, allerdings deutlich l a n g s a m e r .

Der Urknall

Ich begann 1970, Comics zu sammeln. Konkret hiess das damals, jede Woche zum Kiosk zu gehen, die Auslagen durchzusehen und sich für das Objekt der Begierde zu entscheiden. Ich hätte am liebsten alle Comics gekauft, doch dafür reichte das Taschengeld bei weitem nicht.

Das Leben besteht aus Entscheidungen. Konkret bedeutete es, sich für eine Serie zu entscheiden. Bei mir war es zunächst Bessy, eine Wildwest Serie vom Bastei Verlag, die wöchentlich erschien. Da sich Buffalo Bill und Lasso – ebenfalls Bastei – wöchentlich abwechselten, lag der vierzehntäglich erscheinende Buffalo Bill auch noch knapp drin. Den monatlichen Bessy Doppelband und den einen oder anderen Silberpfeil Comic quetschte ich irgendwie noch ins Budget rein, fragt mich nicht, wie.

Der stetige Aufbau

So ging das Woche für Woche, bis sich die Wildwest Comics langsam aber stetig zu einer bescheidenen Comicsammlung hochstapelten. Damals wurden Comichefte gestapelt, die Wahl einer aufrechten Lagerung in Comicboxen kam erst viel später.

Bei der Umstellung auf Fix und Foxi und Micky Maus 1971 begann ich aktiv, nach älteren Ausgaben zu forschen. Die Möglichkeiten damals waren beschränkt, vor allem für einen Grundschüler. Natürlich tauschte ich mit dem einen oder anderen Comicsammler, doch der war bei uns in Zürich eine seltene Spezies. Comics sammeln war alles andere als populär und verbreitet. In Buchantiquariaten hatte ich manchmal Glück, und fand für wenig Geld einen Stapel ausgedienter Hefte, in denen ich wühlen konnte.

Die Quellen erschliessen

In den Siebzigern gab es ausserdem noch kleinere Schreibwarenläden, Gemischtwarengeschäfte und ähnliches, die in der Regel alte Comichefte in Schachteln rumliegen hatten, und natürlich das legendäre Efeuhüsli, das ich aber zusammen mit meinem Bruder erst ca. 1975 entdeckte.

Mehr Möglichkeiten, an ältere Ausgaben meiner Serien heranzukommen, kannte ich in den frühen Siebzigern nicht. Mein Horizont erweiterte sich erst ab 1974, als mich das Williams Fieber erfasste und ich komplett auf die Marvel Superhelden umstieg. Die Leserkontaktseiten boten erstmals die Möglichkeit, mit weit entfernten Sammlern in Deutschland ins Geschäft zu kommen, Comics zu kaufen und zu tauschen. Auf diese Art schloss ich einige Lücken in meiner Williams Sammlung.

Die Nr. 6 war das erste Frankenstein Heft in Zürich am Kiosk. Copyright Marvel

Die Sammlung entsteht

Den Höhepunkt bildete allerdings das Nachbestellen älterer Nummern im grossen Stil. Fast die ganze Sammlung von Thor, Hulk und den Fantastischen Vier bestellte ich beim Williams Verlag nach, weil die Hefte damals bei uns in Zürich an den Kiosken nicht zu finden waren.

So vergingen die Siebziger mit einem langsamen, stetigen Fluss an Comics. Ich konnte so alle Lücken schliessen, die ich in meiner Comicsammlung hatte. Das Problem weitete sich mit den Original Marvel Comics aus den USA dann aber ins Unermessliche. Das ist aber eine andere Geschichte, die einen eigenen Blogbeitrag verdient.

Habt Ihr gewusst, dass es in den Siebzigern nur einen einzigen Comicshop in Zürich gab? Der Shop hiess Klamauk und war damals Pionier.

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