Das Bronze Age ist unterbewertet 🙄🤫
Die ominösen und vielzitierten Siebziger sind nach wie vor eine Goldgrube. Und das nicht nur für den allgegenwärtigen Verfilmungswahn, der ständig nach neuen Ideen sucht. Auch für den bescheidenen Comicsammler mit begrenztem Normalbudget. Es gibt immer noch viele Bronze Age Superhelden Comics, die man für gutes Geld günstig haben kann.
Marvels trübe Gewässer
Da ist zum Beispiel Marvels Unterwassermann, der Sub-Mariner. Er ist einer der ersten Superhelden, und seine Anfänge gehen bis ins Jahr 1939 zurück. Er gehört zum ursprünglichen Triumvirat Marvels, dem auch Captain America und der Original Human Torch angehören.
Doch diese alten Golden Age Klassiker meine ich nicht. Ich spreche von Prinz Namors – wie der Sub-Mariner auch genannt wird – Wiedergeburt als moderner Superheld. Marvel liess ihn schon sehr früh in den Sechzigern aus der Mottenkiste, und er agierte zunächst als Antagonist der Fantastic Four. Danach bestritt er seine Abenteuer in der Reihe Tales to Astonish, bis er dann 1968 sein eigenes Heft bekam, wo ihn vor allem John Buscema optisch in ein fantastisches Licht rückte.
Die Serie lief bis 1974, also in das klassische Bronze Age der Comics. Und wenn man sich diese Hefte anschaut, wird man schnell feststellen, dass der Grossteil der Serie sehr günstig zu haben ist. In meinen Augen ist der Sub-Mariner total unterbewertet, und die Serie ist doch ein halbes Jahrhundert alt!
Legendäre Siebziger Helden
Was gibt’s sonst noch aus dieser Ära? Natürlich sind Bronze Age Titel wie Ghost Rider, Luke Cage und Tomb of Dracula längst ins Blickfeld der Sammler gerückt, aber auch hier ist das Potential nach oben noch längst nicht ausgeschöpft. Viele Hefte aus diesen Serien sind noch verhältnismässig günstig zu haben. Etwas weniger bekannt sind Son of Satan und Werewolf by Night. Ersterer wurde bereits als Serie verfilmt und ist auf Disney+ unter dem Titel Hellstrom zu sehen. Marvels hauseigener Werwolf kommt vielleicht auch bald dran.
Natürlich sollte man die Comics kaufen, weil sie einem gefallen und Freude bereiten, aber der angenehme Nebeneffekt bleibt fast nie aus. Wieso? Weil Marvel in letzter Zeit fast ausschliesslich auf die guten alten schrägen Figuren aus den Siebzigern zurückgreift, wenn es um Verfilmungen und Serien geht. Also kann man auch in dieser Hinsicht kaum etwas falsch machen, oder?
Meine persönlichen Favoriten sind die sogenannten Odd-Balls, also wirkliche Sonderlinge, die es nie auf mehr als eine Handvoll Nummern gebracht haben, bevor sie eingestellt wurden. Kurliges, randständiges Zeug. Darunter würde ich Skull the Slayer zählen, aber auch Deathlok the Demolisher, auch wenn er es in den Siebzigern nicht zu einer eigenen Serie geschafft hatte. Deathlok erschien damals in der Reihe Astonishing Tales.
Neben der sehr erfolgreicher Serie Conan the Barbarian gab es aber auch den etwas weniger bekannten Barbaren-Helden Robert E. Howards, nämlich Kull. Diese Reihe wird von Sammlern kaum beachtet, ist vor allem aber in den ersten Nummern zeichnerisch hervorragend gestaltet vom Geschwisterpaar Marie und John Severin.
Lasst Euch etwas sagen, Leute: Im Bronze Age lässt sich immer noch ganz gut Gold schürfen, wenn man sich nur aufmerksam umschaut!
Habt Ihr gewusst, dass ich nur Comics empfehle, die ich auch in meiner Sammlung habe? Im Ladenlokal mache ich es übrigens genauso. Wer mich kennt, weiss, dass ich nur Comics empfehle, die mir persönlich gefallen. Die Entscheidung liegt dann aber natürlich beim Kunden!
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