DCs beängstigende Comic Covers 😱😅

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DCs beängstigende Comic Covers 😱😅

DCs beängstigende Comic Covers

Wie jetzt – beängstigend? Ja, tatsächlich kann man es unter dem Standpunkt sehen. Natürlich nur dann, wenn man ein zehnjähriges Kind in den Siebzigern ist und auf Marvel steht. Oder wollte man eigentlich DC Comics lesen, wurde aber von den Titelbildern so abgeschreckt, dass es einen zu Marvel trieb? Vermutlich so ähnlich.

Anxiety Covers

Klingt alles ein wenig verworren, nicht wahr? Ich werde aber gleich Klarheit schaffen, wie mein guter alter Chemielehrer es tat, indem er jeweils fragte, nachdem er uns etwas Komplexes erklärt hatte: «Na, Jungs? Alle Klarheiten beseitigt? Gut.»

Ein sehr guter Freund von mir, mein Lieblingstexaner sozusagen, war neben vielen anderen Dingen auch Comicsammler. Und eines Tages erklärte er mir, wieso er als Kind am liebsten Marvel Comics las. Es sei wegen den Anxiety Covers von DC gewesen! Diese abstrusen, surrealen und oft bizarren Titelbilder hätten ihm als Kind eine Heidenangst eingejagt. Er hätte sich regelrecht vor ihnen gegruselt!

So, jetzt ist es also raus – das hat es sich mit den beängstigenden DC Titelbildern an sich. Wenn sich jemand die Mühe macht, einige Dutzend Cover von DC Comics aus den 1960ern und 1970ern anzuschauen, wird gleich merken, dass dort damals so ziemlich alles anders lief, als beim Konkurrenzverlag Marvel.

Der (grosse!) Unterschied

DC Serien boten Einzelgeschichten, die bei der nächsten Nummer sozusagen einen Reboot erfuhren. Es gab keine Continuity, keinen Roten Faden, der sich durch eine Reihe zog. Übrigens waren viele TV-Serien dieser Jahre genau nach dem selben Muster gestrickt – wenn eine Folge endete, war meist auch wirklich Schluss, bei der nächsten Folge gab es keinen Bezug auf vergangene Ereignisse vorhergehender Episoden. Es war eine Aneinanderreihung von Einzelgeschichten.

Natürlich war es bei Marvel ganz anders, dort wurde die Continuity, also der Fortsetzungscharakter, bereits bei den ersten Geschichten, also ab Fantastic Four #1 im Jahr 1961, als fester Bestandteil eingeführt. Und die Fans liebten das natürlich! Aber zurück zu DC.

Die Tatsache, dass die Geschichten so gut wie beliebig aneinandergereiht werden konnten, erlaubte es dem Verlag, die absurdesten Geschichten zu bringen. Darunter fielen natürlich auch sogenannte «What-Ifs», wo man die Möglichkeiten des «Was wäre wenn» auslotete. Doch die von meinem texanischen Freund erwähnten Anxiety Covers hätten manchmal jedem surrealistischen Künstlern alle Ehre gemacht.

Copyright DC

Das Absurde übertrifft das Bizarre

Da waren Superhelden ohne Gesichter, die darüber wehklagten, ihre Gesichter verloren zu haben. (Statt der Gesichter waren auf dem Cover bloss weisse Flecken zu sehen.) Oder der Planet der verlorenen Jimmy Olsens, wo alle möglichen Monster-Variationen eines Jimmy Olsen ihr Unwesen trieben. Oder Superman, dessen Arme und Beine zu Bäumen wurden und irgendwo festwuchsen. Und ich hab mit diesen wenigen Beispielen noch nicht mal an der Oberfläche der Angst-Titelbilder gekratzt!

Schrecklich-schaurig für einen empfindsamen Zehnjärigen. Aber wieso tat DC seinen jungen Lesern das an? Vermutlich waren ja die meisten Zehnjärigen genug abgehärtet. Ausserdem kam man mit solchen Geschichten locker an der Zensurbehörde der Comics Code Authority vorbei. Die Stories waren ja absolut jugendfrei und die Helden – allen voran Superman – völlig geschlechtslos und damit harmlos.

Ich versuche mir vorzustellen, wie die Autoren und die DC Redaktion sich Monat für Monat hinsetzten und immer aberwitzigere und surrealere Geschichten ausdachten, um die Leser bei der Stange zu halten. DC tat’s mit ihren Anxiety Covers, bei Marvel setzte man auf bodenständigen Comic «Realismus» mit Continuity.

Als ich im zarten Alter von etwa 11 oder 12 Jahren meine ersten Superhelden Comics las, erkannte ich sehr schnell, dass DC nicht wirklich mein Ding war. Zumindest nicht die Geschichten, die wir damals in den Superman Heften des Ehapa Verlags vorgesetzt bekamen. Es waren weniger die Titelbilder, die mir übrigens keine Angst einjagten, sondern die klinische und lapidar generische Art der Protagonisten, sich fast ohne Eigenheiten und Charakteristika durch die Panels zu bewegen. Da war so gut wie jeder austauschbar.

Ganz anders bei Marvel – da lebte und sprühte es nur so vor fehlbaren, «natürlichen» und eigenwilligen Charakteren. Dort waren übrigens die Cover meines Erachtens auch besser. Abr das ist wie vieles eine Frage des Geschmacks und rein subjektiv. Was bleibt, sind die – zugegeben – faszinierenden Anxiety Covers von DC!

Habt Ihr gewusst, dass der Künstler und Comiczeichner Kerry Callen das Thema dieses Blogbeitrags ziemlich genau auf den Punkt gebracht hat – mit fiktiven Marvel Titelbildern nach dem Motto, was wäre wenn DC die Marvel Helden gebracht hätte?

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