Die Urväter der Trade Paperbacks 🧐 📚

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Die Urväter der Trade Paperbacks 🧐 📚

Die Urväter der Trade Paperbacks

Als ich anfing, Superheldencomics zu lesen und zu sammeln, gab es noch keine Trade Paperbacks, also kartonierte Bücher mit dem Inhalt mehrerer Comichefte. Nicht vor 1974. Erst dann erschien nämlich beim Verlag Simon & Shuster unter dem Imprint Fireside das erste solche Buch mit Marvel Superhelden. Der Titel: Origin of Marvel Comics. Der Autor: Stan Lee (natürlich alle anderen auch, die an den jeweiligen Comics mitgearbeitet hatten).

Die Motivation

Stan Lee wollte sich immer vom etwas anrüchigen und belächelten Image der Comics absetzen und als amerikanischer Autor ernst genommen werden. Aus seinem Plan, den “grossen amerikanischen Roman” zu schreiben, wurde allerdings nichts. Dafür schaffte er es, die Comics zu einer der beliebtesten und erfolgreichsten Populärkulturgüter zu erheben.

Seine Grundidee war, die Comichefte von den Zeitschriftenständen in die Buchhandlungen zu bringen. Damals gab es noch so gut wie keine Comic Shops. Comics wurden ausschliesslich in kleinen Gemischtwarenläden, Tankstellen und Kiosks zum Verkauf angeboten. Das war ähnlich wie bei uns im deutschsprachigen Europa.

The Origin of Trade Paperbacks

Um in den Buchmarkt vorzudringen, mussten Comics zuerst einmal vom Format her so umgestaltet werden, dass man sie in Regalen präsentieren konnte. Die Lösung war, mehrere Comics in einem Buch mit kartoniertem Umschlag zusammenzustellen und mit einem Vorwort zu versehen. So entstand das erste von Stan Lee herausgegebene Origin of Marvel Comics 1974.

Eine ganze Menge weiterer Titel folgte, meist mit wunderschön gestaltenen Titelbildern von Spider-Man Zeichner John Romita Sr. Bevor man sich versah, eroberte dieses Format die Regale, wurde von Fans wie Gelegenheitslesern zugleich geschätzt, und ist heute aus der Comic Szene nicht mehr wegzudenken.

Graphic Novel

Schon bald darauf tauchte der Begriff Graphic Novel auf, und bezeichnete zunächst vor allem Comicmaterial, das zuvor nicht in Heftform erschienen war. Je nach Land, Kontext und Präferenz wird der Begriff heute in unterschiedlicher Auslegung gebraucht. Fakt ist: Graphic Novel ist bloss eine blumige Umschreibung für Comic.

Interessanter Fun-Fact am Rande: Mit dem Comic The Silver Surfer erschien bei Simon & Shuster 1978 eine Originalgeschichte von Jack Kirby und Stan Lee, die vorher in Heftform nicht abgedruckt worden war. Es war sozusagen ein Graphic Novel im ursprünglichen Sinn des Wortes, auch wenn es nicht so genannt wurde.

Erinnert Ihr Euch an Euer erstes Trade Paperback, das Ihr gelesen habt?

Captain Collectors Trade Paperback Trivia
Captain Collector

 

4 Responses

  1. davor kokol sagt:

    Oh ja. Es muss 1989 gewesen sein.meine allererste comic-erfahrung überhaupt. Ich war damals 9 jahre alt. Es war ein paperback von den fantastischen vier. Circa 200 seiten dick. Unzählige male habe ich es gelesen. Wahrscheindlich weil es auch für sehr lange zeit mein einziges comic blieb

  2. davor kokol sagt:

    Hoppla🙈🙉🙊! An die habe ich jetzt gar nicht gedacht! Da waren doch auch noch donald’s & mickey’s..!.. total vergessen…🙀🙀

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