Marvels vergessene Kriegscomics 🧨☢️
Marvel assoziiert wohl jeder mit den ikonischen Superhelden, die seit einem guten Jahrzehnt dank Hollywood in allen Medien omnipräsent sind. Aber da gibt’s noch mehr. Marvel hatte schon seit Anbeginn, also seit den ersten Comics im Jahr 1939, auf alle möglichen Genres gesetzt. Und somit gab es und gibt es auch heute noch Kriegscomics.
Die Anfänge
Das ganze hatte seine natürliche Entwicklung. Als die ersten Marvel Superhelden auf den Comicseiten erschienen, brach der 2. Weltkrieg aus. Da war es nur natürlich, dass Captain America & Co. auf Seiten der Alliierten gegen die Achsenmächte in den Krieg zogen. Da brauchte es keine Superschurken, das Feindbild war auch so schon vorgegeben. Obschon – der Erzbösewicht Red Skull half mit, die Feinde möglichst teuflisch aussehen zu lassen.
Irgendwann war aber auch der Krieg vorbei, und neue Bösewichter mussten her. So ganz liess man das Kriegs-Genre aber dann doch nicht fallen, dafür waren zu «gute» schillernde Schurken erfunden worden. Man nehme zum Beispiel oben erwähnten Red Skull, der heute noch aktiv im Marvel Universum sein rotschädeliges Unwesen treibt. Aber trotz allem blieb dieses Genre im Schatten der Superhelden und dümpelte eher stiefmütterlich dahin.
Die silberne Marvel Ära
Als Jack Kirby und Stan Lee im Sommer 1961 das Marvel Universum aus dem Boden stampften, war es unvermeidlich, dass knappe zwei Jahre später im Frühling 1963 das erste Heft der Reihe Sgt. Fury and His Howling Commandos erschien.
Sgt. Nick Fury – damals noch mit zwei gesunden Augen – stürmte grimmig zigarrenrauchend durch den 2. Weltkrieg und kämpfte für die USA. Man darf nicht vergessen, dass anno dazumal der Krieg gerade mal 18 Jahre her war und Miterfinder Jack Kirby im aktiven Dienst echte Kampferfahrung hatte.
Die Serie lief bis 1981, obwohl die zweite Hälfte fast ausschliesslich aus Nachrucken bestand. Irgendwann war wohl das Thema „2. Weltkrieg“ für die Comicleser nicht mehr interessant. Aber die Sgt. Fury Comics sind da, sie sind ein fester Bestandteil von Marvels Comic Historie und meiner Meinung nach absolut sammelwürdig.
Vor allem zu Beginn der Reihe steuerte Altmeister Kirby viele actiongeladene Cover bei, die den Verkauf ankurbeln sollten. Die Zeichnungen stammen grösstenteils von Dick Ayers, der viele frühe Superheldencomics von Kirby getuscht hatte. Es waren so viele, dass Kirby auf Ayers so sehr abfärbte, dass dessen eigene Zeichnungen oft an Kirby erinnern. Aber auch der legendäre John Severin verewigte sich mit Sgt. Fury in Marvels Kriegscomic-Annalen.
Ich empfehle jedem Marvel Comic Sammler, sich mal das eine oder andere Sgt. Fury Comic anzuschauen und eventuell sogar in seine Sammlung aufzunehmen. Fast die gesamte Serie ist noch verhältnismässig günstig zu bekommen, und für die Key Issue Sammler sind auch einige Schmuckstücke dabei. Wie wär’s zum Beipiel mit der Story, wo erzählt wird, wie Nick Fury seine Augenklappe bekam? Nachzulesen in Sgt. Fury #27!
Wusstet Ihr, dass für den richtigen Nick Fury Boom in den Sechzigern der legendäre Jim Steranko verantwortlich war? Ich meine hier natürlich Nick Fury – Agent of SHIELD!
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