Meine Phasen des Comicsammelns 🤓🧐
Wie wird man Comicsammler? Ich glaube nicht, dass ich bewusst zum Comicsammler geworden bin. Mir haben Comics einfach gefallen, die farbigen Titelbilder haben eine magische Anziehungskraft auf mich ausgeübt, und die Regelmässigkeit war ein entscheidender Faktor, Comics zu kaufen.
Jede Woche …
Ich konnte jede Woche einmal zum Kiosk pilgern und mit steter Regelmässigkeit und Pünktlichkeit war das Objekt meiner Begierde da. Das hatte etwas Beruhigendes, das ich als angenehm empfand. Ich konnte mich darauf verlassen, jede Woche mein Bessy Comicheft und später meine Fix und Foxi Comics in den Kioskauslagen anzutreffen.
Diese Regelmässigkeit wurde zur Routine, und ehe ich mich versah, war ich ein Comicsammler. Ich glaube allerdings nicht, dass ich mich damals so bezeichnet hatte. Ich mochte Comics einfach, las die Geschichten gern und freute mich, dass mein Stapel im Kinderzimmer immer höher wurde.
Alt muss weg, Neu muss her!
Dann kamen die Übergangsphasen, wo ich mich von bestimmten Comicserien trennte und auf andere umstieg. Nach den Wild West Comics Bessy, Buffalo Bill und Silberpfeil kam die Phase der Funnies, sprich Fix und Foxi und Micky Maus und alle möglichen Ableger davon. Der Fokus verschob sich bei mir von den realistisch gezeichneten Wild West Geschichten zu den karikierten Funny Animals, denen ich etwa drei Jahre lang treu blieb.
Damals hatten die Sachen nicht viel wert, und ich konnte jeweils froh sein, für meine ausgemusterten Comics 10 Rappen pro Heft zu bekommen. Verkaufen konnte man in den frühen Siebzigern an kleine Läden, die neben dem Kerngeschäft meist einige Kisten alter Comics rumliegen hatten. Jedenfalls reichte das Geld dann für ein paar frische Neuerwerbungen am Kiosk.
Auf diese Weise wurde ich vermutlich meine Bessy und Buffalo Bill los, und mit Sicherheit meine gesamte Sammlung Fix und Foxi. Und das waren damals keine unbeträchtlichen Stapel. Man bedenke, dass viele der Serien wöchentlich erschienen, es also locker auf 100 Hefte in zwei Jahren brachten.
Williams Forever
Die letzte dieser Wechselphasen fand 1974 statt, als ich damit begann, die Marvel Comics des Williams Verlags zu kaufen. Das war das endgültige Aus für die Funnies, jetzt regierten die unbesiegbaren Superhelden! Ich blieb dem Williams Verlag bis zum bitteren Ende 1978 treu, und kaufte in diesen Jahren auch mein erstes Original amerikanisches Marvel Comic.
Und hier brach ich dann mit der schändlichen Tradition, die Comics zu verschachern. Nachdem ich mit den Superhelden aufgehört hatte, bunkerte ich die Sachen ein. Jahre später war ich heilfroh, nichts verkauft zu haben.
Habt Ihr gewusst, dass im Wesentlichen die Marvel Comics und ganz besonders Jack Kirby daran schuld waren, dass ich ab 1974 damit begann, exzessiv Superhelden abzuzeichnen?
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