Mit Frank Millers Dark Knight begann alles 🦇

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Mit Frank Millers Dark Knight begann alles 🦇

Mit Frank Millers Dark Knight begann alles

1986 beschrieb der geniale Frank Miller, wie die Zukunft des Dunklen Ritters Batman aussehen könnte. Eine düstere Dystopie, in der ein totalitärer Staat kostümierte Vigilantes nicht duldet. In dieser pessimistischen Welt versucht ein alternder Bruce Wayne mit sich klar zu kommen, doch gewalttätige Ereignisse zwingen ihn, noch einmal das gute alte Batman Kostüm anzuziehen.

Was danach folgt, ist heute Geschichte. The Dark Knight Returns von Frank Miller ist längst zum vielfach nachgedruckten Klassiker geworden. Aber nicht nur das. Er hat eine gewaltige Welle ausgelöst, die bis heute immer noch deutlich spürbar ist. Nur ein paar Monate später erschien der erste Teil von Alan Moores Watchmen, eine Serie, die das Genre mindestens genauso aufgerüttelt hat.

Die Helden werden demontiert

Beide – Miller und Moore – dekonstruieren das Genre, zeigen die menschlichen Schwächen der Superhelden auf und halten der durch Kalten Krieg und Angst vor einem Atomkrieg geprägten Gesellschaft der 1980er Jahre einen Spiegel vor. Und die Geschichten sind so erfolgreich, dass das Superheldengeschäft auf einmal wieder boomt. Der erste Batman Film kommt 1989 in die Kinos. Ohne Millers Vorarbeit wohl kaum vorstellbar.

rorschach_watchmen
Copyright DC

Nach und nach werden die Helden auf den Boden der Realität hinuntergezogen und müssen eingestehen, dass sie auch nur Menschen sind, mit all ihren Superkräften und Schwächen. Das war eine interessante Entwicklung damals, und ich bin froh, dass ich mitten drin war und alles hautnah miterleben konnte. Die heutige Selbstverständlichkeit, mit der junge Erwachsene und Kinder in Marvel Filme gehen, ist zum grossen Teil Miller und Moore zu verdanken. 1998 kam der erste richtige Marvel Film in die Kinos: Blade mit Wesley Snipes. Auch eine indirekte Folge des Dunklen Ritters, denn auch Blade ist eher Antiheld als Superheld.

Superhelden in der Realität

Und danach war wohl nichts mehr so wie früher, die Maschinerie war nicht mehr aufzuhalten. Natürlich hat die technische Evolution ihr eigenes dazu beigetragen, dass inzwischen fast alles möglich ist, dank computergenerierten Spezialeffekten. Die Vermenschlichung der Superhelden hat konsequenterweise zu den Ultimates geführt, erschaffen für Marvel Comics von Mark Millar. Dank diesem Alternativuniversum entstand das Marvel Cinematic Universe, wie wir es heute kennen.

Quo Vadis, Superheld?

Und was gibt’s sonst noch? Ach ja. Wanted von Mark Millar und Punisher und die Boys von Garth Ennis. Was tun, wenn alle Möglichkeiten ausgereizt sind und das Thema nichts mehr hergibt? Mann kann die Superhelden so richtig unter der Gürtellinie durch den Kakao ziehen! Ich muss zugeben, ich habe die Lektüre der Boys genossen. Eine Szene war dann doch zu starker Tobak für den DC Konzern, sodass Garth Ennis und Darick Robertson ihre Jungs zu einem anderen Verlag – Dynamite – tragen mussten. Dynamite empfing sie mit offenen Armen, inzwischen wurden die Boys verfilmt, die erste Season bei Amazon Prime ausgestrahlt. Erfolg nach Erfolg nach Erfolg. Und ein Ende ist nicht abzusehen.

The Boys
Copyright Dynamite

Meine Meinung? Inzwischen geht’s vermutlich nicht mehr tiefer in die menschlichen Abgründe. Wir sind definitiv auf Grund gestossen. Zurück zu den Wurzeln würde mir persönlich besser gefallen. Gebt den guten alten Superhelden ihre Unterhosen wieder, auf dass sie sie wieder über ihren Hosen tragen können!

Habt Ihr gewusst, dass die Punisher Verfilmung aus dem Jahr 2004 zum grossen Teil auf einem der düsteren Punisher Comics von Garth Ennis basiert? Ennis’ Arbeit am Punisher bei Marvel fällt auch in die typische Phase der Dekonstruktion der Superhelden.

Captain Collectors subtile Superheldentrivia
Captain Collector

 

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