Passauer Kongresse der Fantasie 🦄🐉
Die Achtziger Jahre waren für mich Kongressjahre. In diesen aufregenden Fan-Jahren vor dem Aufkommen des Internet waren Kongresse – oder Conventions, kurz Cons genannt – die ideale Möglichkeit, Gleichgesinnte aus der ganzen Welt zu treffen. Heute, im Zeitalter der Social Media und der allgegenwärtigen Internetpräsenz von allem und jedem, ist es ein Leichtes, sich mit Nerds auszutauschen, die dem selben Hobby frönen.
Als die Welt sich noch langsamer drehte
Früher war alles anders, vor allem war alles langsamer. Das Schnellste war immer noch ein sündhaft teures Telefongespräch, natürlich über das Festnetz – Handys gab es damals noch nicht. Zumindest nicht für Normalsterbliche. Die gängige Art, sich untereinander zu verständigen, waren Briefe. Man schrieb einen Brief, brachte ihn zur Post – und wartete dann tagelang (manchmal wochenlang) auf Antwort.
So meldete ich mich für den Ersten Kongress der Fantasie in Passau an. Wir wollten damals zu Viert anreisen, doch mein Bruder erkrankte leider, sodass nur drei Schweizer die Zugreise antraten. Diesen ersten Fantasy Con werde ich nie vergessen, weil er sehr intensiv war und mich mit damals wichtigen Leuten in der Szene auf direkte Tuchfühlung brachte.
Fantastische Berühmtheiten
Ich traf unter anderem Perry Rhodan Autor Ernst Vlcek, mit dem ich damals korrespondiert hatte und den berüchtigten Dan Shocker, der uns in den Siebzigern mit seinen schrecklichen Grusel Krimis bestens unterhalten hatte. Als Privatperson mit dem deutlich bürgerlicheren Namen Jürgen Grasmück war er sehr leutselig und unterhielt sich mit mir wie mit einem langjährigen Freund.
Die Stimmung an diesen drei Tagen war einfach unbeschreiblich, die Luft war oft elektrisiert vom ehrlichen Enthusiasmus der Fans und der anwesenden Autoren. Der 1980er Perry Rhodan Weltcon in Mannheim, den ich ebenfalls besucht hatte, war irgendwie anders, mehr eine Art Werbeveranstaltung des Verlags gewesen.
Kongress von Fans für Fans
Hier in Passau trafen sich einfach nur Fans – oder Nerds, wie man heute sagen würde – und tauschten sich über ihre gemeinsamen Interessen aus, trafen ihre Idole (Autoren und Zeichner) und genossen die gemeinsame Zeit. An diesem Kongress begegnete ich dem Fantasy Autor Hugh Walker (Hubert Strassl), mit dem mich seitdem eine herzliche Freundschaft verbindet. Und vier Jahre später, am 2. Kongress der Fantasie, traf ich den Maler Hubert Schweizer. Auch er zählt heute noch zu den Menschen, die zu meinem Freundeskreis gehören.
Geht Ihr auch an Comic oder Fantasy Conventions, oder an ähnliche Veranstaltungen?
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