Romanhefte oder Heftromane 🛸

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Romanhefte oder Heftromane 🛸

Romanhefte oder Heftromane

Sie sind die deutschen Abbilder der amerikanischen Pulps. Schon vor dem 2. Weltrieg gab es zahlreiche Serien in verschiedenen Formaten, in allen möglichen Bereichen angesiedelt. Sehr erfolgreich waren Krimis, Abenteuergeschichten, alles Utopische (also Science Fiction) und der Wilde Westen.

Pulps in deutscher Sprache

Nach dem 2. Weltkrieg schossen die Serien reihenweise aus den neugegründeten und wiederaufgebauten Verlagen und erreichten in den 1960er und 70er Jahren utopisch anmutende Auflagenhöhen. Manche der Serien laufen seit Jahrzehnten, so z.B. der legendäre „Erbe des Universums“, der auch heute noch sein Unwesen an den Kiosken treibt: der deutsche Science Fiction Star Perry Rhodan. Im September 1961 erschien das erste Heft, inzwischen hat Perry die Schwelle zur Nummer 3000 überschritten. Als ich zum ersten Mal auf ihn aufmerksam wurde, war ich 10, die aktuelle Nummer lag gerade bei 500. Seitdem sind über 2500 Wochen vergangen, jede Woche erscheint ein Heft!

Perry Rhodan ist Science Fiction Made in Germany. Ursprünglich Scientific Fiction wurde der Begriff in den späten 1920er Jahren zur Scientifiction, dann zur Science Fiction, heute oft als SF oder auch trendig salopp bloss SciFi bezeichnet.

Viele haben Science Fiction auf unterschiedlichste Arten definiert. Diese vielschichtige und facettenreiche Literaturgattung befasst sich mit dem Menschen und seiner Interaktion mit stark veränderten Einflüssen auf die Umwelt. Oft spielen Science Fiction Geschichten deshalb in einer relativen Zukunft. Genau so ist es bei Perry Rhodan.

Beim Bastei Verlag trägt ein anderer Dauerbrenner die Fackel: Geisterjäger John Sinclair kämpft seit über 40 Jahren unermüdlich gegen seine eigene Geisterwelt und hat es auch schon auf über 2500 Heftnummern gebracht. Rhodan und Sinclair sind die langlebigsten Serienhelden der Romanhefte und haben ihre Fühler auch längst schon in andere Medien ausgestreckt wie Comics, Film, Internet und Merchandising.

Terra und Utopia

Es gab aber auch Serien, die Wegbereiter für die anderen waren und früher oder später doch stillgelegt wurden. Die legendären Science Fiction Romanheftserien Terra und Utopia sind heute unter Sammlern begehrt und in guten Zuständen immer seltener zu finden. Beide Reihen starteten in den 1950ern und klangen in den späten 1960ern aus oder wurden unter anderem Namen mit neuem Design in die 70er Jahre getragen. Keine der beiden Reihen hatte einen starken kontinuierlichen Serienhelden, es wurden hauptsächlich abgeschlossene Einzelromane publiziert.

Romanheften haftete ähnlich wie den Comics etwas Kindisches, Unseriöses und Verdummendes an. Es war schon immer etwas anrüchig, Romanhefte zu lesen. Zumindest früher einmal. Inzwischen hat auch diese Sorte der Populärliteratur weitgehend Akzeptanz oder zumindest Duldung gefunden. Aber letztendlich erging es den meisten wie ihren amerikanischen Vätern, den Pulps. Sie starben aus.

Wusstet Ihr, dass die Perry Rhodan Serie ursprünglich auf 50 Nummern konzipert war? Keiner der Erschaffer hatte 1961 auch nur im Traum daran gedacht, was sie da auslösten!

Captain Collectors subtile Science Fiction Trivia
Captain Collector

 

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