STERANKO Rules! 👍
Kaum zu glauben, dass Jim Steranko über 80 und immer noch aktiv in der Comic Szene ist! Er gilt als Comicdom’s Best Dressed Man und war so ziemlich jedem Trend um Jahre, oft sogar Jahrzehnte voraus. Ohne ihn hätte Nick Fury vermutlich niemals die Popularität erlangt, die ihn heute zu einer der zentralen Figuren im Marvel Cinematic Universe macht.
Er hat sie alle vorweg genommen. Frank Miller trug noch kurze Hosen, als Steranko bei Marvel im Comic Strange Tales den Superspy Nick Fury aufmöbelte und ihm den ganz speziellen Charakter und das futuristische Umfeld verpasste, das ihm seinen Platz unter den Marvel Superhelden sicherte. Gut 25 Jahre später perfektionierte Miller seinen Schwarzweiss Zeichenstil im Comic Sin City, wobei er sich gehörig von Steranko inspirieren liess.
Comic wie ein Film
Sterankos Stil ist unverkennbar, das Layout der Seiten und die Panelaufteilung sind meisterhaft. Oft hat man als Leser das Gefühl, einen Film zu sehen. Und Steranko setzt diese cinematische Erzählweise bewusst ein, um Spannung zu erzeugen und die Handlung voranzutreiben. Er experimentierte mit den unterschiedlichsten Methoden und lieferte manchmal auch ganze Seiten ab, auf denen keine einzige Sprechblase war, kein einziges Wort gesprochen wurde. Die Bilder sprechen stumm für sich, deutlicher als Worte es je könnten.
Seine Figuren bewegen sich dynamisch über die Seiten, der Einfluss von Jack Kirby, den Steranko persönlich kannte, ist deutlich. Sein Stil ist aber so minutiös, die Energie und die Zeit, die er in die Comicseiten steckte so gross, dass er nach wenigen Comics nur noch ab und zu ein Cover für den Verlag Marvel lieferte. Seine Arbeitsweise liess sich leider nicht mit hektischen redaktionellen Deadlines vereinbaren.
Innovator und Wegbereiter
Steranko wendet sich vom Comiczeichnen ab, widmet sich anderen Projekten, gibt eine Zeitschrift über Comics und andere Medien (Film, Belletristik) heraus und schreibt seine legendäre Steranko History of Comics. Egal was er macht, er führt, andere folgen ihm und imitieren ihn sogar. Sein Mediascene, das später als Hochglanzmagazin Prevue die Zeitschriftenstände schmückt, ist eines der besten Filmmagazine der 1980er Jahre.
Bereits 1976 schreibt und zeichnet er als Experiment ein Comic, das als erste Graphic Novel gilt: Chandler. Fakt ist, dass Steranko in seinem Vorwort zu Chandler seinen illustrierten Roman Graphic Novel nennt, lange bevor andere Jahre später diese Bezeichnung vor allem für Comic Bücher, die vorher nicht in Einzelteilen als Hefte erschienen sind, übernehmen. Auch heute noch, im 9. Jahrzehnt seines Lebens, ist er energiegeladen und aktiv in der Comicszene. Für Detective Comics #1000 zeichnete er eines der Variant Covers. STERANKO rules!
Wusstet Ihr, dass Jim Steranko das Vorbild für Jack Kirbys Comic Miracle Man war? Steranko war in seinen Jugendjahren als Entfesslungskünstler tätig, wie Mister Miracle!
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