The Origin of Captain Collector 🦹♂️
Oft werde ich nach meiner Lieblingscomicfigur gefragt. Manche fragen auch, welches mein erstes Comic war. Wann habe ich angefangen, Comics zu lesen? Wie kam ich überhaupt zu Comics? Fragen über Fragen, die ich hier in kondensierter Kürze zu beantworten versuchen werde. The Origin of Captain Collector sozusagen.
Es begann alles mit dem Exodus aus Ungarn. 1969 verliessen meine Eltern unsere Heimatstadt Budapest und nahmen uns drei Kinder selbstverständlich mit. Bis wir dann schliesslich nach einer Odyssee durch ein österreichisches Flüchtlingslager im Herbst 1970 in der Schweiz ankamen, war ich ziemlich genau 10 Jahre alt. Innerhalb weniger Monate saugte ich die deutsche Sprache auf wie ein Schwamm, und an der Geschwindigkeit waren die bunten Heftchen, genannt Comics, nicht ganz unschuldig.
Das Rätsel vom Papier
Ich weiss nicht genau warum, die Comichefte in den Auslagen der Zeitschriftenstände übten aber eine magische Anziehungskraft auf mich aus. Vielleicht lag es daran, dass es in Ungarn damals keine Comics gab und mich das Neue faszinierte. Vielleicht war es auch die Tatsache, dass ich in Ungarn in der Schule sehr schnell Lesen gelernt und von 1967 bis 1969 Unmengen von Büchern verschlungen hatte. Vielleicht konnte ich mich dieser Kombination von Wort und Bild einfach nicht entziehen.
Fakt ist, dass ich bereits wenige Wochen nach unserer Ankunft in der Schweiz Bessy und Buffalo Bill regelmässig las. Zu mehr als diesen zwei Titel reichte das Taschengeld nicht. Ich hätte sonst bestimmt die ganzen Zeitschriftenstände leergekauft. Die Comicevolution verlief dann von diesen Wildwest Geschichten zu den Funnies, sprich Fix und Foxi. Die lagen mir irgendwie mehr als die Micky Maus. Ich spürte instinktiv, dass sie authentischer waren. Konsequenterweise ging’s dann weiter zu der Vielzahl von Fix und Foxi Derivaten wie Taschenbüchern, Alben und schliesslich zu Primo.
Der Sieg der Superhelden
Die Einstellung von Primo und der Beginn der Williams Marvel Ära 1974 überlappten, aber dann waren schliesslich nur noch die Superhelden wichtig. Und hier war ich wieder Feuer und Flamme für Marvel und interessierte mich nicht besonders für DC. Na ja, Batman liess mich schon nicht kalt, zugegeben. Marvel war wie Fix und Foxi, DC war irgendwie die Micky Maus. Die Endstufe dieser Comicevolution gipfelte schliesslich in den original amerikanischen Marvel Comics!
Natürlich stagnierte das Lesen und Sammeln auch bei mir in meinen späten Teenager Jahren, und ich befasste mich erst nach einer etwa zehnjährigen Pause wieder ernsthaft mit Comics. Irgendwie kam ich danach aber nie mehr von ihnen los und kämpfe seitdem als Captain Collector gegen das Böse in Form von Lesewulsten, Klammerrost und unsachgemässen Restaurierungsversuchen!
Habt Ihr gewusst, dass einer der entscheidenden Faktoren für mein nachlassendes Interesse an den Marvel Comics gegen Ende der 70er Jahre die Einstellung der Williams Serien war? Die dunkle Ära des Condor Verlags danach hat mir gründlich die Lust genommen.
Captain Collectors subtile Comic Trivia
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