Toy Soldiers 🔪🔫
Sie sind der Traum jedes junggebliebenen Mannes gesetzten Alters. Mit Betonung auf gesetzten. Junge Erwachsene von heute haben vor 10 oder 20 Jahren als Kinder kaum noch mit Cowboys und Indianern aus Plastik gespielt. Diese wurden von Pokémon & Co. und Gameboy längst ins Kunststofflimbo verdrängt.
Träume aus Plastik
Hier geht’s um das sprichwörtliche „Kind im Manne“. Nicht zurück in die Zukunft, sondern zurück in die Kindheit. Nostalgie pur. Spielzeugsoldaten, Toy Soldiers, Aufstellfiguren, Plastiksoldaten und wie sie sonst noch genannt wurden. Im Grunde alles dasselbe und doch vollkommen anders. Begriffe wie Timpo, Elastolin und Britains Deetail sind den Kindern von damals bzw. den ergrauten Nerds von heute wohlbekannt. Ich oute mich hier gleich als ein solcher Toy Soldier Nerd. Ja, Captain Collector hat in den frühen 1970ern mit Cowboys und Indianern aus Plastik gespielt. Er hat nicht nur Comics gelesen und gesammelt.
Neben den Markenprodukten der Firmen Timpo, Britains und Hausser Elastolin gab es eine Vielzahl von weitgehend asiatischen aber auch europäischen Imitaten, die den Spielzeugmarkt überschwemmten, allen voran die sogenannten „Hong Kong Derivate“. Meist handelte es sich um kopierte Figuren billiger Qualität, die den Ansprüchen von Kinderherzen aber durchaus genügte und vielen bis heute lebhaft in Erinnerung bleibt.
TIMPO
Die Figuren der Marke Timpo haben sich bis heute auf dem Sammlermarkt gehalten, obwohl die Herstellerfirma seit über 40 Jahren nicht mehr existiert. Zwar ist der Hype nicht mehr ganz so gross wie Ende der 1990er Jahre und zu Beginn des Jahrtausends, die Figuren aus Polyethylen sind aber heute immer noch hartnäckig präsent.
Timpo ist die Abkürzung des Firmennamens Toy Importers Company. Die Erfindung des sogenannten Overmoulding (Spritzguss von Kunststoff unterschiedlicher Farbe in mehreren Schichten übereinander) revolutionierte die Herstellung von Spielzeugsoldaten in den 1960er Jahren. Timpo entwickelte und perfektionierte diese Technik und brachte grossartige Figuren zustande, die eine ganze Generation von Jungen (allen voran Captain Collector) nachhaltig begeisterten.
Swoppets
Die steckbaren Figuren werden Swoppets genannt und leiten ihren Namen von einem britischen Spielzeug ab. Die sogenannten Poppet Beads oder kurz Poppets, waren kleine Kügelchen aus Kunststoff, die an einem Ende ein Loch, am anderen einen Stift hatten. Man konnte sie so beliebig zu einer Kette zusammenstecken. Die Poppets waren Mitte der 1950er Jahre in England sehr populär. Als 1958 die Firma Herald/Britains die ersten Swoppets produzierte, suchte man nach einem geeigneten Namen, um die Figuren zu bewerben. Dabei kamen die Poppets auf, weil man diese auch beliebig zusammenstecken konnte. Aus Poppets wurde schliesslich Swoppets.
Neben dem traditionellen und allseits bekannten Wilden Westen (Indianer, Cowboys, Mexikaner, Nord- und Südstaatlersoldaten sowie Zubehör wie Kutschen, Kanonen, Zelte und ganze Wild-West-Züge) bescherte Timpo den Kindern von damals auch Exoten wie Römer, Wikinger, Araber, Fremdenlegionäre, Soldaten des 2. Weltkriegs und eine ganze Menge mehr.
Die etwas über 5cm grossen Figuren passen wunderbar in Kinderhände. Als erwachsene Sammler tun sich heute aber die Kinder von damals manchmal etwas schwer mit ihren gross gewordenen Pranken beim Auseinandernehmen und Wieder-Zusammenstecken der oft winzigen Einzelteile. Ich als einer dieser Kinder von damals kann ein Lied davon singen!
Wenn Ihr (wie ich früher) gedacht habt, Swoppets leitet sich vom englischen Verb to swap (auswechseln, vertauschen) ab, seid Ihr auf dem Holzweg. Es klingt zwar verlockend folgerichtig, ist aber nichts weiter als ein weit verbreiteter Mythos!
Captain Collectors subtile Toy Soldier Trivia
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