Vom Winde verwehte Comics und immergrüne Superhelden 😳🚀
Es ist sehr spannend zu verfolgen, wie die Lebensdauer bestimmter Sammelobjekte unterschiedliche Wege geht. Da gibt es die immerwährenden Klassiker, die nicht totzukriegen sind und für die sich auch in Jahrzehnten – Jahrhunderten! – Sammler finden werden, die gutes Geld dafür hinlegen.
Superheroes Forever!
Das sind in der Regel Dinge, die sich bereits vor vielen Jahren als Sammelobjekte etablieren konnten und schon seit langem eine feste, fundierte, breit gestreute Basis an interessierten Sammlern bilden konnten. Hier würde ich auf jeden Fall die klassischen Superheldencomics einordnen, die inzwischen dank Hollywood auch ausserhalb der Comic Fangemeinde eine solide Bekanntheit geniessen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich in 50 Jahren niemand mehr für Spider-Man oder Batman Comics interessieren wird. Dafür sind die Jungs viel zu populär, und ausserdem haben sich ihre klassischen (also wirklich alten) Comicausgaben bereits seit einigen Jahrzehnten bestens in der Sammlergemeinde etabliert. Hier ist ein stetiger Neuzufluss an potentiellen frischen Sammlern gegeben.
Anders sieht die Sache bei punktuell ausgerichteten Sammelgebieten, wie zum Beispiel Comics, die nur in bestimmten Gegenden der Welt eine kurze Blütezeit hatten, um dann auszuklingen.
Helden von Gestern
Nehmen wir zur Veranschaulichung die sehr speziellen und einzigartigen Comics der grossen deutschen Comiclegende Hansrudi Wäscher. Seine beiden Haupthelden Nick und Sigurd begeisterten in den Fünfzigern die Kinder der Nachkriegsgeneration. Heute kennt so gut wie niemand diese Comichelden, es sei denn, er ist in den 1940er Jahren in Deutschland, Österreich oder der Schweiz geboren und hat ihre Abenteuer in den Comics verfolgt.
Sowohl die örtliche als auch die zeitliche Begrenzung haben zur Folge, dass der Bekanntheitsgrad dieser Comics sich nicht wesentlich steigert. Eher das Gegenteil ist der Fall – die Kinder von damals, deutlich in die Jahre gekommen, halten die Objekte zwar immer noch für sammelwürdig, es wächst aber kaum eine neue Sammlergeneration nach. Nur sehr selten wählt sich ein junger Comicsammler die guten alten Wäscher Comics als Sammelgebiet aus.
Was ich damit sagen will, ist keineswegs, dass diese Comics nichts wert sind. Ganz im Gegenteil. Es ist halt nur so, dass die alten Götter verblassen, wenn keiner mehr da ist, der sie verehrt. Und in den ungeheuer vielfältigen Sammelgebieten buhlen eine ganze Menge von Göttern um die Gunst der Sammler und Fans. Da ist es halt von Vorteil, wenn man eine breite – am besten weltweite – Basis vorweisen kann, und darüberhinaus eine omnipräsente seit vielen, vielen Jahren.
Hättet Ihr euch gedacht, dass ich Hansrudi Wäschers Nick und Sigurd nur als Nachdrucke in den Siebzigern kennengelernt habe?
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