Von Papiertigern zu Leinwandhelden 😏🤨

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Von Papiertigern zu Leinwandhelden 😏🤨

Von Papiertigern zu Leinwandhelden

Dass kostümierte Superhelden seit spätestens 1989 – Tim Burtons Batman Film – salonfähig geworden sind, dürfte klar sein. Burtons Film, der seinerseits wiederum ohne Frank Millers Dark Knight Comic wohl nicht zustande gekommen wäre, hat den Weg für die kommende Superheldenwelle geebnet, die seitdem unaufhörlich auf uns niederschwappt.

Der Aufstieg der Vermarktung

Superheldencomics sind unterdessen bloss noch Werbeträger für eine gigantische Maschinerie von unzähligen Merchandising Produkten aller Art und für die Filmindustrie Hollywoods. Früher war es umgekehrt, da waren die Comics die Hauptsache, alles andere lief nebenbei. Aber ich schreibe diesen Beitrag nicht, um zu wehklagen.

Mir geht es hier um eine persönliche Bilanz der inzwischen unüberschaubar vielen Suprheldenverfilmungen fürs Kino und für die diversen Online Streaming Medien. Hier liegt meine Präferenz ganz klar bei einigen wenigen Online Serien, allen voran Daredevil von Netflix.

Die drei Staffeln mit Marvels blinden Anwalt Matt Murdock waren hervorragend und überzeugten mich davon, dass Superheldenverfilmungen möglich sind, ohne die Quintessenz der Originalfigur zu zerstören und bis zur Unkenntlichkeit zu verschlimmbessern.

Was mich bei Daredevil überzeugte, war diese geradlinige Glaubwürdigkeit, dass ein Mann – in diesem Fall Charlie Cox, der sowohl Matt Murdoch als auch Daredevil spielte – in beide Rollen schlüpfen konnte, ohne beim Zuschauer den geringsten Zweifel aufkommen zu lassen. Charlie Cox war Daredevil!

Das ist nicht immer selbstverständlich, wird aber manchmal trotzdem gut rübergebracht. Nehmen wir als Beispiel den guten alten grünen Hulk. In den Avengers Filmen bei Marvel ist er ein computergeneriertes übergrosses Monster, das digital in die Filmszenen kopiert wird. Sein Alter Ego ist Bruce Banner, gespielt von Mark Ruffalo. Auch hier bestens gelungen und sehr gut rübergebracht. Mir als alten Marvel Hasen hat diese Version des Hulk gefallen.

Bodybuilder Lou Ferrigno, der in der TV Serie der frühen 1980er grün angemalt und Grimassen schneidend in Zeitlupe rumhüpfte, fand ich schon damals eher gewöhnungsbedürftig. Natürlich sei zur Verteidigung der Macher erwähnt, dass es damals noch lange keine CGI Technologie gab.

Die schizophrenen Helden

Es gibt aber auch Filme, wo ich nicht immer einverstanden war mit der Wahl des jeweiligen Schauspielers. Nehmen wir doch gleich den oben erwähnten Batman Film, mit dem die grosse Welle ihren Anfang nahm. Michael Keaton ist meiner Meinung nach schon als Bruce Wayne grenzwertig – aber noch akzeptabel. Als Batman? In meinen Augen No Way!

Und genau hier, nach diesem Film, im Jahr 1989 begann in mir die Idee zu keimen, dass man die Zweispältigkeit der Figur – genau wie bei Bruce Banner und dem Hulk – durch zwei verschiedene Schauspieler verdeutlichen sollte. Wenn Batman vermummt maskiert im Halbdunkel herumschleicht und umherschwingt, muss er nicht zwingend von Michael Keaton dargestellt werden. Wieso nicht stattdessen einen vierschrötigen Hünen den grimmen Batman mimen lassen?

Ketzerisches Statement, denke ich. Jedenfalls stiess ich stets auf Unverständnis, wenn ich diese Theorie in Gesprächsrunden zum Besten gab. Und daran hat sich seit dreissig Jahren nichts geändert. Dabei würde nichts die schizophrene Persönlichkeitsspaltung eines tief verstörten Bruce Wayne besser zum Ausdruck bringen, als das symbolhafte Ersetzen des Schauspielers im Batman Kostüm.

Durch die Wahl eines viel grösseren Schauspielers würde diese symbolische Dualität noch mehr verdeutlicht. Batman ist eben überlebensgross und schon mehr eine Art archaische Gestalt, die sich als solche verselbständigt und quasi von Bruce Wayne löst. Wenn Bruce das Batman Kostüm anzieht, ist er ein anderer. Er benimmt sich anders, bewegt sich anders, spricht anders.

Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Es gibt noch mehr als genug Gesprächstoff für künftige Blogbeiträge. Seid also schon mal vorgewarnt, geneigte Leser!

Habt Ihr gewusst, dass es in den Siebziger Jahren eine Spider-Man TV-Serie gab, die ich schon damals für abgrundtief grottenschlecht hielt?

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