Wann war Jack Kirby auf dem Höhepunkt seiner Karriere? 🤨🤔
Jack Kirby ist für die Comics wie John Wayne für Western. Ups – schlechter Vergleich. Heutzutage kennt ja niemand mehr John Wayne. Ich formuliere es lieber so: Jack Kirby ist für die Comics wie Spider-Man für die Marvel Filme. Jeder kennt ihn und alle nehmen ihn für selbstverständlich hin. Es gab ihn schon immer und wird ihn immer geben.
Kirbys Einfluss
Superheldencomics wären heute nicht das, was sie sind, hätte es Jack Kirby nicht gegeben. Und das ist noch viel zu gelinde ausgedrückt. Sehr viele francobelgische Comic Zeichner haben sich an Kirby orientiert, und sein Einfluss ist auch hier deutlich zu spüren. Kirby war halt einer der Pioniere, die den Weg für viele nachfolgende Künstler ebneten und diese nachhaltig inspirierten.
Aber bleiben wir bei Kirby selbst. In diesem Beitrag soll es um das Werk des King of Comics gehen, nicht um seinen allumfassenden Einfluss auf Generationen nach ihm folgender Comiczeichner. Wann hatte es King Kirby stilistisch geschafft? Wann war der Zeitpunkt, ab dem es nicht mehr besser wurde?
Letztendlich natürlich eine Frage des Geschmacks. Es gibt hier keine absolute Antwort. Aber genau darum ist eine solche Betrachtung ja interessant, weil sie subjektiv ist. Ich gebe euch hier meine Antwort und zeige ausserdem andere mögliche Antworten auf.
Kirbys Spitzenleistung
Meine Antwort – Trommenwirbel – zweite Hälfte der 1960er Jahre. Im Zeitraum zwischen 1966 und 1969 hatte Kirby eindeutig die Spitze seiner künstlerischen Karriere erreicht. Er hatt die 50 überschritten, zeichnete wie ein Wahnsinniger Seite für Seite im Supertempo für Marvel und hatte den idealen Tuscher für seinen Bleistift: Joe Sinnott.
Schaut einfach mal in einige Fantastic Four Ausgaben im Nummernbereich 50 bis 90 rein, dann seht ihr, was ich meine. Ab hier konnte es einfach nicht mehr besser werden. Kirby ist „as good as it gets„, einfach phänomenal. Aber wie gesagt – die rein subjektive Meinung von Captain Collector, einem Kirby Fan seit 1974.
Ntürlich bin ich inzwischen etwas abgeklärter und kann auch Kritik am King of Comics üben. Nicht alles, was er zu Papier brachte, war wirklich erwähnenswert. Aber da soll mir einer kommen und sagen, oben erwähnte Fantastic Four seien Schrott. Dann braucht er entweder eine Brille, oder er kann schlicht nichts mit Kirbys Stil anfangen. Kann ich beides akzeptieren.
Andere Meinungen bezüglich Kirbys Spitzenleistung? Ja, da könnte man seine Comics erwähnen, die er unmittelbar nach seinem Weggang von Marvel ab 1970 für DC schuf. Hier sind die Werke absolut herausragend, die Mike Royer getuscht hat. Für mich ist die Partnerschaft zwischen Kirby und Royer bei DC durchaus vergleichbar mit Kirby und Sinnott bei Marvel.
Ihr seht da besteht Spielraum, keine Aussage ist als absolute Wahrheit zu nehmen. Fakt ist, dass Kirby nach DC stilistisch deutlich zu wünschen übrig liess. Ähnlich wiele Zeichner vor ihm – und auch nach ihm – waren seine Werke vereinfacht und unfreiwillige Parodien früherer Glanzzeiten.
Wo würdet Ihr – sofern einigermassen Kirby-kundig – Jack Kirbys künstlerische Spitze seiner Karriere sehen?
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