Zurück zu den Wurzeln – wieder einmal 😏🤓

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Zurück zu den Wurzeln – wieder einmal 😏🤓

Zurück zu den Wurzeln - wieder einmal

Es ist wieder an der Zeit für eine kleine Rückschau, etwa ein halbes Jahrhundert zurück. Wie kam ich überhaupt dazu, Comics zu sammeln? Zunächst müsst Ihr wissen, dass ich in einem Land geboren bin, wo Comics eine ziemlich untergeordnete oder gar keine Rolle spielten. Ich kam 1960 in Budapest, der Hauptstadt Ungarns, zur Welt.

Der Urknall

Erst als meine Eltern die ganze Famile in einer minutiös geplanten Nacht- und Nebelaktion an Weihnachten 1969 in den Westen verschoben und in Wien politisches Asyl beantragten, wurden die Weichen zu meiner Karriere als Comicsammler gestellt. Nach einem knapp zehnmonatigen Aufenthalt in einem Auffanglager für Flüchtlinge in Österreich gelangten wir nämlich im Oktober 1970 in die Schweiz, wo ich aufgewachsen bin und auch heute noch lebe.

Schon als Kind hatte ich eine ganz besondere Vorliebe fürs bedruckte Papier und bereits mit 8 Jahren viele Bücher gelesen, weshalb es unvermeidbar war, dass ich auch in der neuen Heimat Ausschau nach Lesestoff hielt. Und jetzt kommt’s – hier warteten ganz neue Dinge auf mich, die in Ungarn so ganz und gar gefehlt hatten – Comics!

Das kleine Nest im Kanton Aargau, wo wir etwa ein Jahr lang wohnten, hatte gerade mal einen Kiosk, doch dessen Auslagen waren mit Comics geradezu überfüllt. Da fiel die Wahl sehr schwer und wurde zudem durch meine spärliche Geldbörse ziemlich eingeschränkt. Mein kleiner Bruder und ich bekamen gerade genug Taschengeld, dass es für ein Comic, manchmal auch zwei Hefte reichte.

Wilder Westen und kostümierte Helden

Bessy machte den Anfang. Dann kam Buffalo Bill dran. Wildwest war damals halt in, und wir Jungs spielten ja auch ständig Cowboys & Indianer draussen. Die Zeiten ändern sich aber, und die bunte Versuchung der Comic-Auslagen machte es uns auch nicht gerade leicht. Ende 1971 zogen wir nach Zürich, und spätestens ab diesem Zeitpunkt war Wildwest definitiv out. Enter Fix und Foxi und die berühmte Micky Maus.

Knappe drei Jahre lang dauerte die sogenannte Funny-Phase, bevor es ernst wurde und die Superhelden das Ruder übernahmen: 1974 war wieder eine Weggabelung fällig, in diesem Jahr startete nämlich der Williams Verlag sein legendäres Marvel Programm.

Um ehrlich zu sein, bin ich aus dieser Phase auch nicht mehr herausgekommen, ich beschäftige mich auch heute noch hauptsächlich mit Marvel Comics. Wichtig ist, dass die Marvel Comics aus dieser Zeit die ersten waren, die ich nicht mehr weggegeben hatte. Alle vorhergehenden Comichefte hatte immer dasselbe Schicksal ereilt: ich hatte sie verkauft und mich den neuen Comics gewidmet.

Comicsammler Forever!

Alle, die irgendwann einmal Comics gesammelt haben, wissen ganz genau, dass einmal der Zeitpunkt kommt, an dem man sich von seinen Heften trennt. Meist ist es in den späteren Jahren der Pubertät, wenn man sich spätestens auch von seinen Spielzeugen und ähnlichem Kram trennt. Das Leben kommt einem halt dazwischen. Da sind Comics eben nicht mehr so wichtig.

Doch zurück zu mir, ich war die Ausnahme von der Regel. Ich behielt meine Comics, auch wenn ich aufgehört hatte, neue zu kaufen. Sie wanderten wohlverpackt in Kartonschachteln und wurden eingelagert. Um ehrlich zu sein, dauerte es nur wenige Jahre, bis ich sie wieder hervorholte und als junger Erwachsener wieder mit dem Comicsammeln fortfuhr.

Und so ging das viele Jahre weiter, bis ich schliesslich das Comicsammeln zu meinem Beruf machte. Na ja, nicht ganz. Ich stieg ins Comicgeschäft ein, indem ich einen Comicshop gründete und versuchte, meinen Lebensunterhalt damit zu verdienen. Und das tue ich heute noch. Viele kennen mich aus dem Comicshop Amazing in Zürich und von meinem Comicblog, wo ich als Captain Collector regelmässig meinen ganz persönlichen Senf zum Thema Comics zum Besten gebe.

Comics sind ein wichtiger Bestandteil meines Lebens, haben mich auf die eine oder andere Weise immer begleitet und werden es vermutlich noch lange tun. In den letzten Jahren habe ich vermehrt mein über Jahrzehnte angehäuftes Wissen unter die Leute gebracht, sei es durch kostenpflichtige Comic Grading Kurse, sei es durch kostenlose Beiträge in meinem Comicblog.

Hättet Ihr gedacht, dass sich meine private gesundgeschrumpfte Comicsammlung von ca. 5000 Comics schon längst durch geschickten An- und Verkauf amortisiert hat? Meine Comics habe ich sozusagen “gratis & franko” in der Sammlung.

Captain Collectors erstaunliche Comic Erkenntnisse

Captain Collector

 

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