Jack Kirbys Demon Etrigan 😈👻
Eigentlich war Jack Kirby nicht besonders begeistert, als Carmine Infantino, Chefredakteur bei DC, den Wunsch nach einem Horror Comic äusserte. Seine Fourth World Reihen waren kein finanzieller Erfolg und wurden eine nach der anderen aus dem Programm genommen. Kirby schuf die Serie Demon für DC und lieh sich die Optik bei Hal Foster aus, der seinen Prinz Eisenherz einmal auf diese Art verkleidet hatte.
Die Prämisse und das Konzept
Der Dämon Etrigan wird durch den sagenhaften Zauberer Merlin beschworen und an Jason Blood, einen Ritter von König Artus‘ Tafelrunde gebunden. Dadurch wird Jason Blood unsterblich. In der Gegenwart ist er ein Dämonologe und verwandelt sich durch das Lesen eines Zauberreims jeweils in den Dämon Etrigan.
Wenn man es oberflächlich betrachtet, ist es eine Dr. Jekyll/Mr. Hyde Story – wie Bruce Banner und der Hulk. Aber nur oberflächlich. Kirby erschafft in typisch charmanter Art eine Fantasiewelt, einen heimeligen Kirby-Mikrokosmos, der in sich schlüssig ist. Die Geschichten haben immer wieder Elemente und Figuren, die dem Leser bekannt vorkommen, weil Kirby keinen Hehl aus seinen Quellen macht.
So tauchen in den Comics immer wieder bekannte Horrorkreaturen, oder besser deren Derivate auf. Etrigan trifft mal auf eine Werwolf-ähnliches Wesen, dann auf ein Monster, das sehr an Frankensteins Kreatur erinnert und auf das Phantom – nein, nicht der Oper, sondern der Kanalisation! Kirby versteht es gut, populäre Figuren verzerrt wiederzugeben, so dass beim Leser immer ein Gefühl der Vertrautheit aufkommt.
Und wieder fehlt ein Bindeglied zum DC Superheldenkosmos. Das ist typisch für Kirby, der seine Comic-Welten oft als abgeschottete Welten sieht. Erst später, nach Kirby, integrierten andere Autoren den Demon in die DC Welt.
Der Zeichenstil
Die Comics sind nach wohlbekannt dynamischer Kirby Art gezeichnet, schwungvoll und geschwungen. In den frühen 1970ern war der King of Comics zeichnerisch noch nicht auf dem absteigenden Ast, seine sichere Hand und seine Augen hatten ihn noch nicht im Stich gelassen. Mike Royer, sein Super-Inker konnte auch bei dieser Comic Serie beweisen, dass er nach Joe Sinnott der beste Mann für den Job war, Kirbys Bleistiftzeichnungen zu tuschen.
Die abgeschlossene Serie
Im Gegensatz zu seinem Fourth World Opus, das aus vier Comic Reihen bestand, konnte Kirby die Serie Demon abschliessen. Sie lief 16 Ausgaben lang, kann getrost als abgeschlossene Maxi Serie bezeichnet werden und gehört zu den kuriosesten Werken, die er in den Siebziger Jahren bei DC erschuf.
Habt Ihr gewusst, dass Jack Kirby die Figur des Witchboy in seinen Demon Comics nach einem Teenager modellierte, den er kannte? Kirby machte sich oft einen Spass daraus, reale Personen in seinen Comics verzerrt und karikiert darzustellen.
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