Kamandi vom Planet der Affen 🐵🦁
Kamandi entstand aus einer Notlage heraus. Eigentlich wollte man bei DC die erfolgreiche Filmreihe Planet der Affen fürs Medium Comic adaptieren, aber die Lizenz ging an den Konkurrenten Marvel. Also wurde der King of Comics Jack Kirby beauftragt, etwas ähnliches zu entwickeln.
Kamandi lief von 1972 bis 1978 und war Kirbys langlebigste Serie bei DC nach seinem Weggang von Marvel 1970. Er schrieb und zeichnete die ersten 37 Nummern.
Das Konzept
Die Geschichte ist relativ einfach – in einer postapokalyptischen Welt sind die Tiere zu intelligenten Wesen mutiert, die Menschen sind degeneriert und werden gejagt oder als Haustiere geduldet. Kamandi ist «Der letzte Junge auf Erden» (The Last Boy on Earth, wie der Untertitel besagt) und im Gegensatz zu seinen Mitmenschen nicht degeneriert.
Die Verbindung zum DC Universum
Der einzige Hinweis in den ersten 37 Nummern, die von Kirby geschrieben wurden, ist in der Nummer 29. Eine Gruppe von intelligenten Affen verehrt das Kostüm von Superman, dem es offenbar nicht gelang, die Apokalypse zu verhindern. Die Frage bleibt offen, ob dieser Input von Kirby selbst kam, oder ob er von der Redaktion gedrängt wurde, Kamandi ins bestehende DC Universum zu integrieren.
In den späten Siebziger Jahren, wieder zurück bei Marvel Comics, zwang man ihn zu ähnlichem bei seiner Serie Eternals. Dort musste er in einer Nummer den Hulk auftreten lassen, um zu zeigen, dass die Eternals im Marvel Universum beheimatet waren. Er gab nach, nicht ohne einen ironischen Twist einzubauen, der sich letztendlich über die Marvel Redaktion lustig machte: Der Hulk war bloss ein Roboter.
Der Charme
Man kann sich trotz relativ simpler Plots dem Charme der Kamandi Comics nicht entziehen. Kirby versteht es, intelligente Tiere menschlicher darzustellen als Menschen, oder auch abgrundtief böser als die fiesesten menschlichen Schurken. Und mittendrin ist dieser unschuldig dreinblickende Teenager mit langen blonden Haaren und kurzen Jeans. Das Planet der Affen Konzept geht auf, das beweisen auch die Verkaufszahlen, die der Serie letztendlich diese für eine Solo-Kirby Reihe lange Laufbahn bescherten.
Hut ab vor Inker Mike Royer
Die meisten der Hefte wurden von einem der besten Inker getuscht, die je mit Jack Kirby zusammengearbeitet hatten: Mike Royer. Dieser versteht es, Kirbys Bleistiftzeichnungen optimal zu tuschen ohne deren Charakter wesentlich zu verändern. Und das ist nicht einfach. Viele Inker drücken den Zeichnern, die sie tuschen, ihren eigenen Stil auf, werten die Originalzeichnungen auf oder auch ab. Nur selten kommt ein genialer Inker daher, der ein Original so feinfühlig tuscht, dass man fast den Eindruck hat, der King hätte seine Zeichnungen selber eingeschwärzt.
Habt Ihr gewusst, dass Kamandi seitdem seinen festen Platz in einem der DC Universen gefunden hat und auch kürzlich bei DC mehrere Revivals erfuhr?
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