Gruseliger Dämonenkiller der Siebziger Jahre 👹🧟♂
Wenn man wie ich in den Siebziger Jahren aufwuchs, kam man nicht umhin, mit den sogenannten Schundheften Bekanntschaft zu machen. Es waren Romanhefte, die meist auf etwa 64 Seiten so ziemlich in jedem Genre angesiedelt waren: Science Fiction, Western, Fantasy, Krimi und natürlich Horror.
Das Zeitalter der Schundromane
In diesen frühen Tagen, bevor Videocassetten aufkamen und wir am TV nur eine Handvoll Kanäle hatten, um Filme und Serien zu schauen, waren Comics und Romanhefte die Unterhaltung schlechthin. Und neben abgrundtief schlechtem Schrott und guter Durchschnittsware gab es auch Juwelen, ganz besonders gut geschriebene Serien, die aus der Masse herausragten und strahlten wie Tausend Sonnen.
Der Dämonenkiller war so eine Reihe, ins Leben gerufen von den talentierten deutschen Autoren Ernst Vlcek und Kurt Luif. Die Serie lief von 1973 bis 1977, zuerst innerhalb der allgemeinen Reihe Vampir Horror Roman, ab der Nummer 18 dann als eigenständige Serie.
Dämonenkiller killt sie alle!
Was diese Romane besonders machte, war die innere Logik und der Handlungsrahmen, innerhalb dessen die Handvoll Autoren die Abenteuer des Dämonenkillers niederschrieben. Ernst Vlcek, einer der Hauptautoren der Perry Rhodan Romanheftreihe, erstellte sogenannte Exposés, die die Handlung der jeweiligen Geschichten in groben Zügen vorgaben. Anhand dieser Exposés schrieben die Autoren die Romane, die so eine kontinuierliche Handlung über mehrere Hefte hinweg ergaben.
Das war bei der Konkurrenz nicht so. Bei anderen Heftserien wurde Einzelheft nach Einzelheft produziert, jeder Band war in sich abgeschlossen, meist führte bloss ein loser roter Faden durch die Serie, wenn überhaupt.
Karel Tholes Alptraumwelten
Was die frühen Romane ausserdem zu absolutem Kulstatus führte, waren die alptraumhaften und oft abgrundtief abstossenden Bildvisionen des Titelbildgestalters Karel Thole, der es schaffte, mit optischem Gruseleffekt gleichzeitig abzustossen und zu faszinieren. Seine Bilder sind eindrucksvoll und beklemmend, passen ausgezeichnet zum Dämonenkiller, der unter den Horrorserien somit auch in optischer Hinsicht herausragt.
Leider sinkt die Qualität bei späteren Ausgaben, denn Karel Tholes bildlichen Wahnvorstellungen ist keiner gewachsen, keiner kommt auch nur annähernd an seine düstere Fantasiewelt heran. Das unerwartete Ende der Serie kommt schliesslich durch drei Romane zustande, die innerhalb eines Jahres vom Jugendschutz in Deutschland indiziert werden. Der Dämonenkiller stellt seine Jagd auf Dämonen 1977 ein.
Habt Ihr gewusst, dass Die beiden Hauptautoren Vlcek und Luif unter Pseudonymen für die Serie schrieben? Ernst Vlcek war Paul Wolf, und Kurt Luif Neal Davenport.
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