Das Triumvirat der toten Antiquare 📗🍀

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Das Triumvirat der toten Antiquare 📗🍀

Das Triumvirat der toten Antiquare

Es ist wieder mal an der Zeit für eine nostalgische Zeitreise. Und diesmal geht es – wieder einmal, wer hätte es gedacht – um unser allseits geliebtes Papier. Um Comics, aber nicht ausschliesslich. Auch um Bücher. Um alle Arten von Büchern.

Der Anfang

Vor fast fünfzig Jahren war es ein ganz besonderes Buchantiquariat, das eine wesentliche Rolle in meiner Entwicklung als Comicsammler spielte: Das Antiquariat Rupp am Stauffacher in Zürich. Der freundliche Herr, der dieses altehrwürdige Geschäft betrieb, war Hans Rupp.

Ich erinnere mich an manch angenehmen Besuch in diesem mit Büchern vollgestopften Laden. Oft stöberten mein Bruder und ich in den Billigkisten mit Second Hand Comics und suchten die Regale nach Science Fiction Taschenbüchern ab.

Solche Läden gibt es heute nicht mehr, spätestens mit dem Aufkommen des Internet verblassten sie in ein Limbo des Vergessens und hörten auf zu existieren. Für mich persönlich war das Antiquariat Rupp am Stauffacher wohl der wichtigste und prägendste “Papierladen” in meiner Entwicklung zum heutigen Captain Collector.

Das Efeuhüsli

Das berühmt-berüchtigte Efeuhüsli im Kreis 4 von Zürich ist der zweite im Bunde, den ich ungefähr Mitte der Siebziger Jahre entdeckte. Im Gegensatz zum sympathischen und kinderfreundlichen Hans Rupp war der Besitzer alles andere als angenehm. Griesgrämig, unfreundlich und kurzangebunden führte er sein Papierreich und machte es uns nicht immer leicht, wenn wir auf unseren Papierjagdtouren bei ihm Halt machten.

Dennoch habe ich gute Erinnerungen ans Efeuhüsli. Es war trotz seines Besitzers J. Dürr eine wahre Fundgrube von Papiergold in Form von Comics, Romanheften und Taschenbüchern. Mein Bruder kaufte seinen ersten Dämonenkiller Roman im Efeuhüsli, ein tiefgreifend prägendes Erlebnis für ihn. Und ich fand dort viele der fehlenden Williams Marvel Comics, die fast alle noch in meiner Sammlung sind.

Der Zigarrenraucher

Und der dritte Antiquar? Meine persönliche Wahl fällt auf Hansruedi Gertsch, der im Kreis 5 von Zürich ein allgemeines Antiquariat betrieb. Immer eine dicke Zigarre zwischen den Lippen, mit einer Brille auf der Nase und einer freundlichen Stimme war er die Ruhe selbst und lud zum Verweilen zwischen seinen Regalen ein.

Dieses Antiquariat entdeckte ich erst in den späten Achtziger Jahren, fand aber mit steter Regelmässigkeit immer mal wieder ein Buch, das ich für würdig hielt in meine Bibliothek aufzunehmen. Die Tatsache, dass Herr Gertsch am Flohmarkt beim Bürkliplatz regelmässig einen Stand betrieb, half natürlich enorm.

Die Herren Rupp, Dürr und Gertsch sind seit geraumer Zeit nicht mehr unter uns. In meiner Erinnerung leben sie aber weiter, weil sie eine wichtige Rolle in prägenden Abschnitten meines Lebens spielten.

Vermutlich hat jeder Sammler unter Euch Lesern ähnliche Kindheitserinnerungen an längst vergangene kleine Läden, die es nicht mehr gibt.

Captain Collectors nachdenklicher Papierrückblick
Captain Collector

 

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